Freitag, 25. Oktober 2013

NICARAGUA

Ich bin gestern Abend nach einer sehr langen Reise mit Komplikationen an der Grenze (Dazu später mehr) zurückgekommen. Die Reise hat mir super gefallen, es war wirklich schön dort und sehr interessant! Deshalb gibt es nun auch einiges zu erzählen, achtung, das wird ein langer Post :D

Freitag: Ich bin um 4 Uhr aufgestanden und wurde um 4:50 Uhr von meiner Gastmama zu den Ruinen in Cartago gefahren, wo die anderen Austauschschüleraus Cartago und ich um 5 Uhr morgens mit einem Privatbus zum Treffpunkt, dem Flughafen in San José gefahren sind. Dort haben wir dann die anderen aus San José, Heredia, Limón und Alajuela getroffen und sind dann alle zusammen in einem Bus auf nach Nicaragua gefahren. Auf dem Weg haben wir nach und nach die anderen Austauschschüler aus Puntarenas und der Halbinsel Nicoya "eingesammelt". An der Grenze angekommen mussten wir die Pässe abgeben und angeben was wir in Nicaragua machen, haben die Dollar in Córdoba umgetauscht (schon wieder eine neue Währung lernen... 1 Dollar=25 Córdoba) und dann waren wir auch schon in Nicaragua. Von dort aus ging es weiter nach San Juan del Sur, eine kleines (Touri-)Dorf am Strand. Dort haben wir ersteinmal in dem teuersten Restaurant was es überhaupt gab gegessen (Das wussten wir nur leider vorher nicht... -.-) und die Aussicht auf das Meer genossen.



Rio de Janerio?! *-*



Danach sind wir ins Hotel Colonia, in die Zimmer verteilt und sind gleich danach an den Strand und ins Wasser, um uns nach der langen Fahrt und der Hitze abzukühlen. Wir waren so lange im Wasser, dass wir sogar den Sonnenuntergang im Wasser gesehen haben, das war richtig richtig schön. Nur die ganzen Pelikane die rumgeflogen sind haben ein bisschen genervt :D

Am Abend sind wir dann etwas Essen gegangen und auch schon bald ins Bett gefallen.

Samstag: Die Leute auf meinem Zimmer und ich sind schon um 8 Uhr aufgestanden, haben gefrühstückt
und haben uns dann in der Stadt umgeguckt, sind in einige Läden rein und danach wieder an den Strand. Das Städtchen mochte ich wirklich gerne, all die bunten Häuschen und es war auch alles ziemlich gepflegt. Was das schönste an den Häsuern war, war dass de nicht alle eingezäunt sind, so wie es in Costa Rica der Fall ist. Das macht einfach so ein riesigen Unterschied!

Der Hoteleingang







Ausblick aus dem Hotelzimmer

''Hotelflur''


Ausblick aus dem Zimmer auf die Berge
Um 16 Uhr sind wir dann zu der Statue auf den Berg gefahren (Die konnte man schon auf einen der oberen Bilder sehen). Von dort aus hatte man einen tollen Blick auf das Meer, den Strand, das Dorf und die Berge :)


Treppen hoch steigen...










Regenbogen :)





Ich, Anna, Elena, Johanna und Isa :)

Und dann ist Sturm aufgekommen..
Danach bin ich dann mit Elena, Anna, Johanna und Isa noch durch die Stadt gegangen und wir haben bei einer Pizzaria gegessen.

Sonntag: Am Sonntag haben wir dann auch schon San Juan del Sur verlassen und sind nach Granada gefahren. Dort angekommen haben wir zuerst um die Zimmer im Hotel gekämpft (Das übrigens sehr sehr schön ist) und sind gleich danach los um eine Kutschfahrt durch die Stadt zu machen. Die Stadt war wirklich wuderschön, die Gebäude, Kirchen und Parks... Granada war die schönste Stadt die ich seit einiger Zeit gesehen habe! Danach hatten wir den restlichen Tag Freizeit zum Einkaufen, Essen und um uns in dem riesigen Pool des Hotels abzukühlen.


Hotel Granada


Die Leute sind immer mindestens zu 2. auf einem Fahrrad gefahren














Der Speiseraum im Hotel

Der Pool *-*

Der Hotelflur


Das Hotelzimmer

Badezimmer im Hotel

"Hinterausgang" aus dem Hotelzimmer
Montag: Wir sind schon morgens nach Masaya gefahren um dort auf den riesigen Kunstmärkten Souvenirs zu kaufen. Das wichtigste was man beachten muss: Immer den Preis runterhandeln, besonders als Tourist, weil man sonst immer viel zu viel bezahlt. Für meine Gastmama z.B. habe ich eine Vase gekauft, der Verkäufer hat mir 6 Dollar gesagt und am Ende musste ich dann doch nur 3 Dollar bezahlen.
Masaya ist eigentlich auch eine hübsche Stadt, nur sehr dreckig und zugemüllt...
Als wir nach dem Markt wieder im Bus saßen, ist uns plötzlich aufgefallen, dass ein Mädchen fehlt. Also sind wir 1 Stunde durch die Stadt gefahren und haben sie letzendlich zum Glück gefunden...
Danach sind wir zu einem Aussichtspunkt gefahren, wo man auf einen "kleinen" See, Granada und den riesigen Lago de Nicaragua gucken konnte.



Deutsch: "Ich möchte mein Masaya sauber."




Qué calor!

Überall gab es Stände wo man Raubkopien kaufen kann haha














An einem Tag haben wir außerdem eine Bootsfahrt auf dem Lago de Nicaragua gemacht. Dort gibt es ganz viele kleine Inseln, insgesamt ca. 400. Davon gehören allerdings nur 3 dem Staat, die restlichen den reichen Nicarguern, die dort ihr Ferien"häuschen" drauf haben. Wir sind dort an der Isla de los monos, also an der Insel der Affen vorbeigefahren. Irgendjemand hat dort vor einige Jahren ein paar Affen ausgesetzt, die ja nicht mehr von der Insel herunterkommen und sich deshalb dort weitervermehren. Yeay, ich habe Affen gesehen!:D




Der Vulkan



Dienstag: Um Dienstag musste ich schon wieder in relativ kurzer Zeit um 5 Uhr morgens aufstehen, um 6 Uhr haben wir gefrühstückt, die restlichen Sachen gepackt und sind dann um 6:45 Uhr losgefahren, zurück nach Costa Rica.

 Wir sind auch schon 3 Stunden später an der Grenze angekommen, doch dort ging dann der Stress los. Hier ist es nicht so wie in Europa, wo man ja kaum merkt, dass man überhaupt in ein anderes Land reinfährt. Hier ist das ganz anders und viel strenger, es leben schon genug Ausländer (illegal) in Costa Rica, ein fünftel der Einwohner Costa Ricas sind Ausländer (Und das ist die offizielle Zahl). Zuerst sind Beamte in unseren Bus gekommen und haben uns gemustert und sich die Pässe angeguckt. Dann mussten unsere Betreuer mit unseren Pässen in ein Büro und beantragen, dass wir nach Costa Rica einreisen dürfen. Wir durften nicht aus dem Bus raus und saßen also alle 50 Minuten eingesperrt im Bus und mussten so dringend auf's Klo!:D
Danach mussten wir ein Formular ausfüllen, woher wir kommen, was wir in Costa Rica machen, was unser Motiv für die Reise ist, usw. Dann mussten wir mit unserem Gepäck uns in eine seehr lange Schlange stellen und warten, bis wir endlich am Schalter waren, wo wir das Formular abgegeben haben mit unserem Pass. Noch mal so als Info, ich habe ja kein Visum für Costa Rica weil ich als Tourist eingereist bin, jetzt nach 3 Monaten wieder ausgereist bin und dann war der Plan für die letzten 2 Monate wieder als Tourist einzureisen. Dann stand ich also am Schalter, die Frau guckt sich meinen Pass usw. an und sagt dann: "Können sie denn beweisen, dass sie in spätestens 3 Monaten wieder ausgereist sind?" Und nein, das konnte ich natürlich nicht, denn ich hatte meine Flugtickets nicht mit. Das hieß ich stand da also, mitten im Urwald bei schwüler tropischer Hitze, vor einer streng reinguckenden Frau und mit ca. 100 Nicaraguen hinter mir in der Schlange und hatte ein zweites Mal Probleme mit diesem sch**** doofen Visum. Insgesamt waren ich und 2 weitere Austauschschüler davon betroffen.
Zum Glück haben Marcella (meine Betreuerin) und die anderen beiden Internet in einem anderen Büro gefunden und konnten so eine Kopie von den Flugtickets ausdrücken. Damit hat dann auch alles am Schalter geklappt. Glück gehabt!

Dann ging die Reise weiter und es hat fast nur noch geregnet, wir sind schlecht voran gekommen und in San José angekommen, wurden wir Cartagoer mit einem extra Bus zurück nach Cartago gebracht. Die Strecke ist ca. 20 Kilometer lang aber mitten in der Woche zu der Zeit diesen Weg zu fahren wenn alle von der Arbeit nach Hause wollen, war eine unheimlich blöde Idee. Wir standen 90% der Zeit nur im Stau und sind kaum vorangekommen. Für den Weg haben wir fast 3 Stunden gebraucht. Ich bin endlich um 21 Uhr zu Hause angekommen, das heißt nach 14 Stunden... Da war ja fast die Reise von Deutschland nach Costa Rica kürzer! :D

Willkommen in deiner Familie, wir haben dich lieb. Es gibt Lasagne in dem Ofen. Das hat meine Gastmama geschrieben - Süß oder?:)
Insgesamt hat mir Nicaragua und die Reise sehr gut gefallen (Es war nur so verdammt heiß!)
Und man hat schon einen ziemlich großen Unterschied zwischen Costa Rica und Nicargua gemerkt: Nicaragua ist um einiges ärmer und der Unterschied zwischen arm und reich ist riesig. Eine Mittelschicht gibt es dort kaum. Ich bin echt an einigen Slums/Häusern vorbeigefahren, wo ich mir nicht vorstellen kann, das dort wirklich Menschen wohnen. Wir wurden auch alle 2 Minuten von Menschen angesprochen, die uns etwas verkaufen wollten und auch von so vielen kleinen Kindern, die gebettelt haben. Das war wirklich traurig und hat mich auch sehr mitgenommen...Ich denke aber, es war eine gute Erfahrung, auch einmal zu sehen, wie gut es uns in Deutschland geht und wie ungerecht es in einigen Teilen dieser Welt noch zugeht.
3 Deutsche und der Rest wollte diesen etwas verkaufen oder Geld erbetteln

Ein Mädchen, dass um Münzen bettelt... :(



Falls sich irgendwer den Post bis hier unten durchgelesen hat, liebe Grüße und bis bald! 2/3 meiner Zeit hier sind schon rum...

Johanna (: